Im Januar fanden gleich zwei Ikebanakurse unter Leitung von Rita Dollberg mit insgesamt 18 Teilnehmerinnen aus unserer Abteilung statt. Wir erfuhren, dass es auch im Ikebana unterschiedliche Richtungen gibt. Manche davon sind eher streng wie die IKENOBO- Schule, die schon im 16.Jhd. gegründet wurde, andere haben sich auf Landschaftsbilder spezialisiert und dann gibt es noch neuere, freiere Stile, beispielsweise die SOGETSU- Schule, der auch Frau Dollberg angehört. Hiroshi Teshigahara, der Vater, der jetzigen Leiterin, war berühmt für seine Bambusinstallationen und Bühnenbilder.
Die Kunst alles Überflüssige zu entfernen, die Leere im Raum, die Bewegung nach oben, das asymmetrische Stecken, die Dreidimensionalität- das sind nur einige der Prinzipien im Ikebana. Man übt sich, um diese zu verinnerlichen, gut 40 mal im klassischen Stil bevor man in die freie Arbeit übergeht. Frau Dollberg machte für uns eine Ausnahme. So wagten wir uns nach unserem ersten klassischen Arrangement, bei dem es klare Vorgaben gibt, schon an ein freies. Erstaunliche Kreativität zeigte sich unter den Teilnehmerinnen und obwohl uns allen das selbe Material zur Verfügung stand, staunten wir hinterher bei der Betrachtung unserer Werke über die Vielfalt der Möglichkeiten damit umzugehen.
Wer den Rat befolgte und es aushielt die Arrangements zu Hause dann etwas länger stehen zu lassen bis Blütenblätter abfielen oder einzelne Pflanzenteile trockneten, wird über den Wandel und die Schönheit, die im Vergänglichem liegt, überrascht gewesen sein.
Gudrun Bratu
Wer Interesse daran hat, dass diese Kurse fortgesetzt werden, sagt Gudrun Bescheid!