Ein kleiner Erfahrungsbericht von Susanne Spitzer

2020 durfte und wollte ich das erste Mal einen Sommer-Lehrgang bei Shimizu und Waka Sensei auf dem Herzogenhorn besuchen. Das fiel leider wegen der Pandemie aus. Ebenso im Sommer 2021. Insofern freute ich mich, dass ein Ersatz im November angeboten wurde unter dem Motto 11 x 1, elf Trainer unterrichten je ein Training von 1,5 Stunden.

Ich habe kurz überlegt, dass die elf sich sicher nicht vorher absprechen und schlimmstenfalls alle den Shionage unterrichten würden, was ja auch seinen Reiz haben kann. Also habe ich mich angemeldet. Der im November wieder angespannten Corona-Lage wurde wie überall durch 2G und Tests sowie Zusammenhalt („keiner verlässt die Gruppe“) begegnet, und wir hatten Glück.

Die Aikido-Trainingshalle mit dem Shomen. Foto: Bodo-Klaus Eidmann

Es unterrichteten folgende Trainer in dieser Reihenfolge: Volker, Robert, Paco, Axel, Yvonne, Lorena, Marco, Tim, Björn, Ludo und Lars. Immerhin vier davon hatte ich schon in Lehrgängen erlebt, aber diese Menge an Neuem (Persönlichkeiten), an Erfahrung und Anregung war eine „geballte Ladung“. Dazu die vielen Aikidoka aus Deutschland und Europa, die ich noch nicht kannte. Zu viel für mich als Neuling auf dem Horn (ein „greenhorn“), aber es gab ein paar Dinge, die mir halfen:

1. Meine Zimmerkollegin Kim hat im Auto das Navi vor allem am Ende ergänzt und war auf dem Horn mein Navi (Trockenraum, Sauna …) sowie einfach da.

2. Mein Lieblingsmoment ist die himmlische Ruhe vor der Begrüßung beim Training, und es war - ich schwöre es - auf dem Horn hörbar ruhiger als im Haderner Dojo oder auf Lehrgängen.

3. Die Rücksicht, mit der alle trainierten. Ich kam mir viel besser vor als „zuhause“.

Es gab einige Überraschungen. Zum Beispiel war ich erstaunt, als ein Trainer meinen Trainings-Partner, der ein wunderschönes Aikido macht, rügte, er müsse mir in diesem Moment etwas zeigen, damit ich weiterkomme.

Die Trainings waren abwechslungsreich. Es half, dass sich die Trainer aufeinander bezogen. Und alle bezogen sich auf Shimizu.

Einmaliges Winterfeeling auf dem Horn und über den Wolken. Foto: Bodo-Klaus Eidmann

Last but not least: Es gab so viel Zeit zum Ausruhen, Lesen, Wandern zum Horn, das über den Wolken lag, zum sich Zurückziehen oder Feiern, es gab die Sauna als lang ersehntes Fest für die Gelenke und sehr sportliches Essen in reichlicher Auswahl - der Alltag in weiter Ferne. Nach meinem ersten Horn fühlte ich mich deshalb „wie auf Wolke 7“. Und freue mich auf mein erstes Horn mit Shimizu und Waka Sensei, auch wenn ich es mir anstrengender vorstelle.

Susanne Spitzer

Gipfeltreffen! Kim und Susanne (rechts) auf den Horn. Foto: Bodo-Klaus Eidmann

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