Die Ursprünge von Ikebana liegen vor allem in der Ur- und Naturreligion der Japaner, dem
Shintoismus, wo alles ob Baum, ob Stein, ob Blüte beseelt war. Zudem spielt der Einfluss von
Wabi-Sabi eine Rolle, was für eine besondere Sichtweise der Ästhetik steht.
Nicht das Neue, Vollkommene gilt dabei als bemerkenswert, sondern der Unvollkommenheit und dem Glanz des Gelebten wird eine besondere Wertschätzung entgegengebracht.

Abgefallene Blütenblätter, die den Stempel einer Tulpe freilegen, ein Stück Rinde eines alten Baumes. Eine Schönheit, die man vielleicht erst auf den zweiten Blick richtig wahrnimmt. Damit begann Frau Rita Dollberg die Einführung des Ikebana-Kurses letzten Mai, bei dem 8 Mitglieder unserer Abteilung, sowie 4 Angehörige sehr interessiert teilnahmen.

Als es an die praktische Umsetzung ging, suchte sich zunächst jede/r mehrere Blüten, Zweige und ein typisches Ikebana- Gefäß aus und bekam einen speziellen Steckigel. Dann wurden uns die Prinzipien der Proportionen zwischen Gefäß und Pflanzen und in welchem Verhältnis in  Länge und Neigung die Blumen und Zweige zueinander stehen, erklärt.
Was sich ziemlich einfach und logisch anhörte, erwies sich in der Praxis als äußerst schwierig. Frau Dollberg demonstrierte uns immer wieder wie sie mit ihrem geübten Blick
und wenigen, aber gezielten Handgriffen, unsere ersten Arrangements so veränderte, dass wir ins Staunen gerieten. Oft knipste sie nur ein paar Seitentriebe eines Zweiges weg, um das
Wesentliche sichtbar zu machen oder sie veränderte die Ansicht einer Blüte durch eine kleine Drehung und erzielte dadurch eine völlig verblüffende Wirkung.

Übung macht auch hier den Meister- auch wenn wir davon noch Welten entfernt sind.

Der Kurs findet am Samstag, den 13.01.2018 von 14.00 Uhr bis ca. 17.00 Uhr im Seminarraum
statt. Die Kosten betragen je nach Teilnehmerzahl zwischen 12 und 15 Euro.
Interessenten können sich bei info@aikido-in-muenchen.de oder direkt bei Gudrun melden.
Gudrun Bratu